Laut Wikipedia unterscheidet sich der Profi vom Amateur oder Dilettanten durch eine Tätigkeit, die er „beruflich oder zum Erwerb des eigenen Lebensunterhalts als Erwerbstätigkeit ausübt“.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Profi
Verfassungsrechtlich versteht man unter Beruf „jede auf Dauer angelegte, der Einkommenserzielung dienende menschliche Betätigung“.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Beruf
Demnach fällt alles, was ich tue, ohne damit ein finanzielles Einkommen zu erzielen, in den Bereich Hobby, Ehrenamt, Dilettantismus, Liebhaberei (Amateur).
Eine Mutter, die ihr Kind im eigenen Leib austrägt und gebärt, stillt, betreut, tröstet, in Liebe und Aufmerksamkeit begleitet, erzieht, pflegt … ist eine Amateurin. Um als Profi zu gelten, müsste sie durch ihre Tätigkeit Einkommen erzielen.
Eine Mutter, die ihr Kind singend in den Schlaf wiegt, ohne dadurch Einkommen zu erzielen, ist eine Dilettantin. Profisänger bekommen Geld für ihre musikalische Darbietung. Die Mutter tut dies ohne Bezahlung.
Ich weiß nicht, wie viele Mütter es noch gibt, die ihr Kind singend trösten, mit ihm spielen, tanzen, reden, lebendig kommunizieren. Solch vermeintlich dilettantische Tätigkeiten erfahren in einer Gesellschaft, die das Berufensein, den Ruf der inneren Stimme zu einem existenziellen Unwert erklärt hat, keinerlei Wertschätzung. Die Natur des Weiblichen wurde einem Kalkül lebloser Profirechner zum Fraß vorgeworfen.
Jutta Riedel-Henck, 18. August 2024
aus: Jutta Riedel-Henck. Musikempfinden: Das Lied der stummen Seele. 30. Juli 2024 – ...