Corona
Wer an Götter glaubt, die menschengleich belohnen und strafen wie Geschäftemacher, findet keinen Zugang zum unermesslichen Reichtum der Schöpfung. Einem Gott vertrauen, der seine Kinder verhungern lässt? Der keine Kriege verhindert, nicht für Recht und Ordnung sorgt, die Armen ärmer und die Reichen reicher macht? Wo ist der große Papa, der Richter, der den Bösen das Handwerk legt und die Guten vor ihnen schützt?
Das Böse offenbart sich im Perfektionismus der im Kopf verschlossenen Gedankenkonstruktionen, die als in sich logische Form einer eigenen Gesetzmäßigkeit folgen in dem Glauben, das Gesetz Gottes abzubilden. Kein Philosoph, Literat, Künstler, Lehrer, der seinen Nächsten Gewalt antut, hat das Gesetz der Schöpfung erkannt, das einzig auf Liebe beruht und aus ihr hervorgeht. Unsere Welt, insbesondere jene der Intellektuellen und vermeintlich Kulturschaffenden, ist eine vom Menschen konstruierte Hölle, deren Form zum Inhalt stilisiert wurde, das Unglück als Selbstzweck zu kultivieren, um sich aus der Verantwortung zu stehlen, ein Teufelswerk.
Mein Schreiben ist ein Drahtseilakt. Jeder Schritt muss sitzen. Es gibt nur dieses feine Haar zwischen Lüge und Wahrheit. Noch nicht einmal das. Eine Gratwanderung ohne Berg. Ohne Plan. Immer nur jetzt. Hier. Ganz.