Vergangen ist, woran ich denk,
mit Leben aus dem Jetzt beschenkt.
Sortiere aus, was mich bedrängt,
radiere die Konturen.
Es bleibt ein leichter Hauch zurück,
verloren sind die Spuren
am Horizont der Dämmerung
schlafen alle Uhren.
Wie Wolken tauchen die Gedanken
auf aus blinden Sphären,
begieß ich sie mit meinem Blick,
reifen sie zu Ähren.
Behutsam pflücke ich die Frucht
im Morgentau des Abends,
zu später Stunde klärt das Licht
den Schmerz aus alten Tagen.
Jutta Riedel-Henck, 31. Dezember 2019