Wenn ich auch sonst nichts kann,
im Stursein bin ich gut.
Geb ich mich ignorant,
packt andere die Wut!
Dann steh ich cool am Rand
und denk: „Du bist erkannt!
So primitiv wie du
ist noch nicht mal ne Kuh!“
Ich bleibe unberührt,
egal, was da passiert.
Gebe mich kultiviert,
gelassen distanziert.
Ich bin der Teflon-Mann,
bei mir kommt gar nix an,
und brate dein Gemüt,
bis dir der Spaß vergeht.
Mein freundliches Gesicht
dient mir als Abperlschicht,
charmanter Überschwang
wird dir zum Trampolin,
und deine Emotion
schlägt einen Purzelbaum,
verlierst dein Gleichgewicht,
denn wichtig bist du nicht.
Ich bin der Teflon-Mann,
bei mir brät gar nix an,
und koche dein Gemüt,
bis du vor Wut verglühst.
Mein Feuer brennt für dich,
denn ich erkenn mich nicht
ohne dein Angesicht,
und wenn dein Licht erlischt,
hat es mich selbst erwischt,
bleib ich vermischt
mit meinem Du.
Jutta Riedel-Henck, 11.–12. Juni 2012