In einem Traum befand ich mich in der Kabine eines kleinen Ausflugsschiffes, während ich aus den vielen mich umgebenden Fenstern schaute, wo sich mir wilde hohe Wellen und bedrohlich wirkende Hindernisse präsentierten.
Die Bilder erschienen unwirklich, und ich spürte nach innen, meine Empfindungen zu vergleichen mit den wahrgenommenen Bildern. Alles ruhig, solider Grund, kein Schaukeln ... nichts von dem Sichtbaren resonierte mit meiner Empfindung.
Also machte ich mich auf den Weg, verließ die Kabine auf der Suche nach freier Sicht, fragte eine Bedienstete des Schiffes, ob es da draußen tatsächlich so stürmt und irgendwo eine Möglichkeit sei, direkt auf die See zu schauen.
Die Frau antwortete unverblümt, es handele sich bei den Fenstern der Kabinen um Bildschirme. In Wirklichkeit befänden wir uns im Hafen. Sie schob einen Vorhang zur Seite, dass ich für einen Moment die reale Umgebung sah.
Jutta Riedel-Henck, 5. April 2023
aus: Nichtsvertrauen. Werk in der Entstehung. 4. Oktober 2022 – ...