Ich mag meine abgeknickte Dachrinne und ihre Löcher. Ich mag die mit Gewebetape zusammengeklebte Dachziegel und ihre zerbrochenen Schwestern. Ich mag das Garagentor, das sich nicht mehr schließen lässt. Die Fledermäuse mögen es auch – als Einlasstor für ihre Kellerbehausung.
Ich mag den Postboten in seinem gelben Kastenauto, der sich so freut, wenn ich ihm zurufe: „Bleiben Sie sitzen!“, um ihm die Post durch das geöffnete Seitenfenster abzunehmen.
Ich mag mein Mögen. Vermögen.
Den Inhalt der Briefumschläge mag ich nicht. Sie sprechen von Vermögen. Verwertung. Und transportieren nur eines: Unvermögen. Nichtmögen.
Ich mag mich trotzdem.
Ich mag mein Einfühlungsvermögen. Wo ist das ihre? In sich selbst und ihr wahres Vermögen?
Mein Vermögen sei nicht geschützt. Kein Schonvermögen. Ist das so?
Ich liebe mein Vermögen. Ich schütze mein Vermögen. Ich bin mein Mögen.
Weil ich mag, bin ich ohne Schuld.
Eure Para-Grafen demonstrieren euer Unvermögen.
Jutta Riedel-Henck, 8. März 2025