Wer einen Bogen spannt, bewegt sich aus dem Sein hinaus. Der physische Kraftaufwand erfolgt aufgrund einer Intention des Akteurs, Machers, Egos. Jeder von ihm durch den gespannten Bogen abgeschossene Pfeil wird unweigerlich zu ihm zurück gelangen.

Emotionen erfolgen durch Fortbewegung aus dem Zustand des Seins. Die Dehnung der Bogensehne (analog der auf einem Musikinstrument gespannten Saite) ist auf ein maximal mögliches Maß begrenzt.

Wie ich meinen Bogen spanne, liegt in meiner eigenen Macht und Verantwortung. Jeder komponiert sein Leben als schwingende Musik.

Je stärker die Spannung, desto größer der Abstand vom Zustand des Seins. Es liegt in jedem Moment in meiner eigenen Macht, die Spannung zu lösen oder steigern.

Ich bin meine Stimme. Eine Stimme. Ihr Klang offenbart mein Sein.

Im Sein ist alles Harmonie. Im Einen klingt das Alles. Harmonisch. Rein.

Im Zustand der Ruhe. Entspannung. Diese Stille ist keinesfalls ohne Klang. Im Gegenteil: Grenzenlose Klangfülle! Für den, der hören kann im ganzen Sein.

Jutta Riedel-Henck, 13.-17. Oktober 2024

 

aus: Jutta Riedel-Henck. Musikempfinden: Das Lied der stummen Seele. 30. Juli 2024 – ...