Wie kommen die Dämonen in die menschliche Psyche? Durch Menschen. Menschen, denen ein ungeborenes Kind anvertraut wurde. Um ihm sein Leben zu schenken. Menschen, die ihrerseits einem Menschen anvertraut waren, dass ihnen ihr Leben geschenkt würde. Um sie in Freiheit zu begleiten, sie zu lehren, ihr Leben zu genießen, die Schönheit der göttlichen Schöpfung zu entdecken durch Erforschung der Welt und damit sich selbst. Den eigenen Körper. Die eigenen Sinne. Fühlend. Tastend. Spürend.
Eine Mutter, die ihr Kind nicht lässt, ihm seine Selbstliebe, sein liebendes Sein und Entdecken liebevoller Empfindungen für die eigene Sinnlichkeit missgönnt, indem sie sich einmischt, den unsichtbaren, aber spürbaren Raum um das kindliche Geschöpf betritt, durchdringt unter dem Vorwand, es damit zu beschützen, ihm "Gutes" zu tun, es zu lieben, ohne den Schmerz der verletzten Seele wahrzunehmen, welche um ihre Göttlichkeit weiß, ihre Fähigkeit, im Kontakt mit der eigenen inneren Stimme das Richtige zu tun, eine Mutter, die weder mit der Seele des Kindes noch ihrer eigenen kommuniziert, vollzieht den Verrat Gottes in allem, was sie tut, so vermeintlich nebensächlich und geringfügig es scheinen mag, die Folgen sind in jedem Falle existenziell und damit potenziell tödlich.
Missbrauchte Kinder tragen Kinder aus, ohne sich ihres eigenen Missbrauchs bewusst geworden zu sein. Stattdessen schwärmen sie womöglich von glücklichen Erinnerungen an eine heile Familie und Mutter, die zu kritisieren einem unausgesprochenen Verbrechen gleichkäme. Sie könne ja nichts dafür, sie hätte sich so sehr geopfert, so viel gegeben, war immer da ... Na und? Wer hat je gesagt, dass eine Mutter sich opfern und immer da sein müsse? Wer hat je gesagt, die Mütter müssten dies und das und jenes alles tun? Welchen Glaubenssätzen folgen all diese Mütter? Deren Erfüllung sie für einzig heilig und verdienstwürdig halten? Sonst würden sie ihnen ja nicht folgen.
Infragestellung? Wo kämen wir da hin. Der Glaube setzt Menschen auf Berge, erhöht und feiert sie auf ihrem Thron dogmatischen Denkens im ewigen Teufelskreis.
Mütter gelten als heilig. Unantastbar wie heilige bzw. geheiligte Kühe. Nicht alle. Aber jene, die dem Dogma Folge leisten.
Narzisstische "Liebe", "Liebe", die man sich verdienen müsse wie die Luft zum Atmen.
Ihr Menschen könnt morden, hassen, erpressen, demütigen und leiden so viel ihr wollt, die Liebe ist und bleibt in allem frei. Für jeden.
Sind Mütter nun an allem Schuld? Nein. "Die" Mutter gibt es nicht. Es gibt Menschen. Individuen. Und jeder Mensch ist frei, sich zu entscheiden. Für oder gegen die Liebe. Für oder gegen die Wahrheit.
Einem Menschen, der mich nicht lässt, gehe ich aus dem Weg. Ob er nun meine Mutter ist oder der König von Schnurzland.
Und einen Dämon, der mir Angst macht, schmeiße ich raus aus meinem Haus. Wenn es sein muss mit Arschtritt, Faustschlägen und lautem Gebrüll.
In meinem Heim bin ich der Boss!
So einfach ist das.
Jutta Riedel-Henck, 25. Februar 2024
aus: Die Liebe ist bedingungslos ... alles andere ist Täuschung. 6. August 2023 - ...